Diese beiden Aufforderungen leiten den Friedhofsausschuss bei seinen Maßnahmen zur weiteren Entwicklung des Friedhofes. Fragen mögen helfen, die Imperative zu konkretisieren, wie z.B.: Welche erhaltenswerten Merkmale charakterisieren unseren Friedhof?
Die großzügige Anlage mit Alleen und Sichtachsen sowie seine Vielfalt prägen den Friedhof. Offene Flächen wechseln sich mit Bereichen ab, die mit Büschen, Hecken und verschiedenartigen Bäumen bewachsen oder ungenutzt und naturbelassen sind. Ein breites Angebot an Bestattungsarten sowie Gedenkstätten und Kriegsgräber haben darin Raum. Tiere haben sich auf dem Friedhof angesiedelt und sind Bestandteil eines ständigen Wandels.
Das Erhalten im Sinne der obigen Zusammenstellung beinhaltet einerseits die regelmäßige Pflege – die vorzüglich unsere Friedhofsgärtner erledigen – und andererseits Sonderaufgaben, die zu gestalten sind. Mit welchen Maßnahmen also soll das Erhalten gestaltet werden?
Das nachfolgend in einzelne Projekte gegliederte Konzept gründet auf dem Ansatz: den Bestand sichern und auf Entwicklungen nachhaltig reagieren.
Die Pflicht, auf dem Friedhof für Sicherheit zu sorgen, ist wesentliches Element der Bestandssicherung. Um möglichen Schädigungen durch herabfallende Äste und umfallende Bäume vorzubeugen, beauftragen GKR und Friedhofsausschuss in diesem Winter eine Fachfirma, gefährliche Totholzschnitte an Bäumen durchzuführen und kranke oder tote Bäume zu fällen. Hier besteht Nachholbedarf. Weniger anspruchsvolle Sicherungsmaßnahmen übernehmen unsere Friedhofsgärtner selbst. Ehrenamtliches Engagement bei Aktionen leistet einen weiteren Beitrag. – Der Friedhofsausschuss dankt den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz beim diesjährigen Laubharken.
Ein anderes Projekt ist, die Grabstelle von Pfarrer Voigt aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken und sichtbar zu machen.
Mit passenden Nach- und Neupflanzungen wird der Charakter des Friedhofs erhalten. Eine erste Idee ist, nahe der Friedhofskapelle einzelne Bäume zu pflanzen, um die jeweils ein Kreis mit Urnengrabstellen angelegt wird.
Zweitens wurde vorgeschlagen, entlang des Weges von der Kapelle zum Eingang Brandenburgstraße eine Allee wiederherzustellen, auf die vorhandene Bäume und Birkentorsos schließen lassen.
Die beiden folgenden Projekte stärken ebenfalls die Wettbewerbsfähigkeit des Friedhofs.
Mit dem Ziel, zweimal Kosten zu sparen, wird das Kompostieren von Laub und natürlichem Grabschmuck auf dem Friedhof aufgebaut. Damit sparen wir sowohl die Entsorgungskosten für Laub und kompostierbare Abfälle als zudem auch Kosten für die Beschaffung von Komposterde, mit der absackende Grabstellen und Unebenheiten im Gelände aufgefüllt werden.
Bestattungen im Wald erleben wir als eine zunehmend nachgefragte Beerdigungsform. Der Friedhofsausschuss meint, dass sich der waldähnliche Bewuchs im Friedhofs-Bereich C bis K dafür ideal eignet. In Anbetracht des geringen Erschließungsaufwandes wird der Friedhofsausschuss dem GKR empfehlen, diese zusätzliche Einnahmequelle schnell zu erschließen.
Als weiteres Projekt haben wir den Vorschlag eines Gemeindegliedes aufgenommen, einen Ort der Erinnerung zu schaffen, an dem besondere Grabsteine von nicht mehr genutzten Gräbern aufgestellt werden.
Zusammenfassend ergibt sich, dass der Friedhof im Wandel ist und bleiben wird. An weiteren Ideen mangelt es schon jetzt nicht.
Robert Jenckel
Friedhofsausschuss
aus: Finkenkruger Kirchenbote Dezember 2024 / Januar 2025