Einmal im Jahr wird die Nacht bunt rund um die Finkenkruger Kirche: Aus allen Richtungen schwärmen kleinere und größere Laternenträger:innen mit ihren Familien in gespannter Vorfreude heran und künden: heute ist St. Martin!
So auch dieses Jahr, als sich trotz leichten Regens offensichtlich niemand davon abhalten ließ, bei Martinsandacht und -umzug dabei zu sein, so dass die anfänglich dunkle Kirche voll gefüllt war. In einem eindrucksvoll dargebotenen Schattenspiel wurde die Geschichte des Heiligen Martin nacherzählt, die ja nicht nur die Szene der Mantelteilung beinhaltet, sondern auch die Geschichte seiner Berufung. Wie Martin, der mit seinem Soldatenleben haderte und seine Erfüllung in der tätigen Nächstenliebe fand, wurden die Anwesenden eingeladen, sich die Frage zu stellen: „Bin ich denn erfüllt – was macht mein Leben sinnvoll?“.
Selbstverständlich durften die klassischen Martinslieder nicht fehlen, die sehr stimmungsvoll von zwei Violonistinnen begleitet wurden. Zum Ende der Andacht wurde es hell in der Kirche – alle Laternen erstrahlten, und zum Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht“ strömten Kinder und Eltern hinaus zum Martinsumzug um den Lindenweiher.
Das einzigartig stimmungsvolle Bild, das sich ergibt, wenn sich die Laternen der am gegenüberliegenden Ufer laufenden Kinder im Wasser spiegeln, ist jedes Jahr ein ganz besonderes Highlight. Die „mobilen St.-Martins-Musiker“, die immer wieder an der Strecke auftauchten, um den Zug mit Martinsliedern zu untermalen, sorgten für eine festliche Stimmung.
Schließlich klang der Abend mit müden, aber glücklichen Kindern bei Kinderpunsch und Glühwein am Feuer im Pfarrgarten aus.
Ein herzliches Dankeschön allen Mitwirkenden!
Jutta Winterling