Diesen Rückblick auf die Kirchenmusik am Sonntag Kantate 2024 möchte ich mit einem Dank an unseren Kantor beginnen.
Er hat uns ja schon manchmal mit erfrischenden Klängen aus Frankreich überrascht. Das Hören ernster Musik leicht machen und Leichtes mit Ernst pflegen, dafür hat er ein Faible. Und so verdanken wir seiner Vorliebe die Entdeckung von zwei Franzosen und einem Iren, alle drei 1924 gestorben, insofern Jubilare, und Komponisten, die die Tonsprache der Romantik mit vielen Werken bereichert haben. Neben Opern und Kammermusik schufen sie als Organisten Messen und Oratorien. Weltliche und geistliche Musik gehörten für sie zusammen, wie wir nun an Beispielen hören konnten.
Der Bekannteste von ihnen, Gabriel Fauré (* 1845), war mit Teilen seines Requiems zu hören, echter Trauermusik. Bewegend, wie sie trösten konnte, als die zarte Stimme von Silke Hähnel-Hasselbach sich mit einer Oberstimme vereinigte. In seiner Fantasie fand Fauré dann ein mutiges Ja zur Fülle des Lebens. Wie souverän Susanne Böttcher mit der Traversflöte und Stephan Hebold am Klavier dieses Werk interpretierten, fand unseren lebhaften Beifall.
Der Ire Charles Villiers Stanford verbreitete mit seinem Orgelstück und der Motette „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand“ Ruhe und Zuversicht. Der Chor meisterte auch gewagte Koloraturen.
Théodore Dubois erfreute uns mit einer dramatischen Orgel-Toccata, die sich bis zu Paukenwirbeln steigerte. Mit seiner Motette „Cantate Domino“ nahm der Chor das Thema des Sonntags noch einmal auf, den Lobgesang für Gottes größte Gabe, die Musik.
Und wir stimmten mit dem Lied vom lieblichen Maien ein, bevor wir uns voller Dank für diese Stunde der Entdeckungen verabschiedeten.
Claus-Jürgen Wizisla