Wie heißt ein aus Afrika stammendes Holzstabinstrument, das zur Familie der Xylophone gehört?
Antwort: die Marimba!
Ganz ehrlich, wenn man vor dem mehrere Meter langen Instrument steht und sieht, wie der Marimbaspieler an seinem Instrument entlangeilen muss, um auch alle Klangstäbe mit seinen Schlägeln zu erreichen, ist es angebrachter, von einem Marimbaphon zu sprechen.
Ein solches stand am Reformationstag in unserer Kirche und erklang zuerst im Gottesdienst, was sich am Nachmittag im „Konzert am Reformationstag“ zu einem MARIMBASPEKTAKEL steigerte.
Gespielt wurde es vom Dresdener Musiker und Komponisten Georg Wieland Wagner, der mit vier zwischen den Fingern klemmenden Schlägeln sphärische bis virtuose Klänge aus dem Marimbaphon zauberte. Es waren vom Künstler bearbeitete Kompositionen von Pergolesi, Chatchaturjan, Yann Tiersen, Scott Joplin u.v.a.
Die Konzertstücke begannen allesamt mit einem Klick auf dem neben der Marimba stehenden Computer. Damit startete vom Künstler daselbst eingespielte Musik, meist Marimbaklänge, die als Begleitung bzw. wie ein Zweitinstrument zum Livespiel fungierte. Es ist immer wieder beeindruckend, wie „echt“ solche aufgenommene Background-Musik wirkt. Kleine Ausnahmen waren Momente, wo die Einspielung leicht übersteuerte, bzw. zu laut schien.
Nach zwei Zugaben beschloss Georg Wieland Wagner spielend und singend das Konzert mit „Moon Over Bourbon Street“ von Sting. Danach konnte und durfte nichts Weiteres erklingen.
Das reichlich vertretene Publikum war schwer begeistert von Instrument und Künstler, der musikalisch vielseitig und gewandt, nahezu tanzend und mehrmals auch singend das Konzert gestaltete. Am nicht enden wollenden Applaus war festzustellen: Das musikalische Spektakel hat sich gelohnt!
Oder wie der Künstler meinte: Martin Luther hätte an diesen durch Bearbeitung „reformierten“ Kompositionen gewiss eine Freude!
Stephan Hebold