Ich bin noch ganz erfüllt von dem schönen Gottesdienst am 3. August. Freude, Dank und Lobgesang bestimmten ihn: Die Freude des Silberpaars Romanski strahlte aus auf uns alle, in den Dank für ihre 25-jährige Ehe war die ganze Gemeinde mit einbezogen, und den Lobgesang stimmte die hochmusikalische Großfamilie an.
Noch einmal erklang die eigens für die Hochzeit des Paars vor 25 Jahren vom Großvater Arnold Kirchner (1908-99) komponierte Kantate zu ihrem Trauspruch: „Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesus und danket Gott, dem Vater, durch ihn." (Kol.3,17)
Es war eine fröhliche Musik, einfach und eingängig. Die Besetzung des Orchesters war denkwürdig: Etwa 20 Familienglieder spielten, die Jüngste war gerade zehn Jahre alt, die Ältesten, darunter beide Eltern des Paares, bald 80. Mit Feuereifer dirigierte die Tochter des Komponisten, und alle waren darauf bedacht, nur ja keinen Einsatz zu verpassen, ob sie nun der Gruppe der Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöten angehörten, Violine, Gambe, Trompete oder Posaune spielten oder die Pauke und die Rassel bedienten. Einige sangen auch kurze Soli, und plötzlich vereinten sich alle Instrumentalisten zu einem mehrstimmigen Chor. Es war wie im alten Israel:
Lobet den Herrn mit Posaunen und Pauken, mit Saiten und Pfeifen! (Ps.150)
Die Freude an diesem Lobgesang übertrug sich auf die ganze Gemeinde, die in die Lieder von Paul Gerhardt und Martin Luther kräftig einstimmte. Ich staunte, wie lebendig unsere alte Liturgie mit Bußgebet und Sonntagspsalm, Kyrie und Gloria durch die Aufnahme der vertrauten Choräle wirkt.
Die Predigt meiner Frau war ganz auf diesen dreifachen Klang abgestimmt: Die Freude, die wir in unserem Glauben haben, ist nicht eine gelegentliche Stimmung, sondern der Grundton unseres Lebens, weil sie aus dem Dank für Gottes Führung kommt. Darum geschieht unser Tun zu seiner Ehre.
Ich dachte bei mir: Wie reich sind wir doch, wenn wir unseren Lebensweg so unter Gottes Segen gehen können! Und ich war froh, dass Annette und Jörg Romanski uns Gemeindeglieder in diesen Lobgesang mit hineingenommen haben. Beim anschließenden Umtrunk konnten wir ihnen dann unsere Segenswünsche sagen.
Claus-Jürgen Wizisla