Die diesjährige Bibelwoche vom 11. bis 15. April 2016 fand in der Finkenkruger Kirche statt und war wieder gut besucht. Unter wechselnder Leitung trafen sich täglich jeweils um 19.30 Uhr an der Bibel interessierte Menschen im Vorraum unserer Kirche.
Das Thema der Bibelwoche waren die Texte des relativ wenig bekannten Propheten Sacharja aus dem Alten Testament. Der Prophet Sacharja lebte etwa 500 Jahre vor Christus in Jerusalem, in der Zeit nach dem babylonischen Exil. Er ist ein Prophet in der Zeit des Wiederaufbaus des von den Babyloniern zerstörten Tempels in Jerusalem. Seine Texte sind von vielen Bildern und Symbolen geprägt. Sie handeln von 7 Visionen.
So hörten wir am ersten Abend, der von unserer Pfarrerin Hergenröther geleitet wurde, in den ersten beiden Kapiteln von einem Mann mit einem roten Pferd sowie von Pferden in verschiedenen Farben. Diese Bilder lassen verständlicherweise mehrere Interpretationen zu. In der recht lebhaften Diskussion, die sich entwickelte, erzählte beispielsweise eine Teilnehmerin von unterschiedlich fruchtbaren Ländern, die damit gemeint sein könnten. Sehr schön fand ich, dass der erste Abend von unserem Gospelchor, den Finchpot-Singers, umrahmt wurde. Unter Leitung von Kantor Stephan Hebold wechselten sich so Textstellen und stimmungsvolle Gospellieder ab, bei denen teilweise auch alle Teilnehmer/-innen des Bibelabends einbezogen wurden.
Der 2. Abend behandelte das 3. Kapitel des Propheten und wurde von Pastor Johannes Schumacher geleitet. Im 3. Kapitel erzählt Sacharja vom Hohepriester Jeschua. Dieser steht vor einem Engel und dem Satan, der ihn verklagen will. Der Engel jedoch setzt sich für Jeschua ein und zürnt dem Teufel, da Jeschua seine Sünden vergeben werden, nicht nur ihm allein, sondern stellvertretend seinem gesamten Volk. Am Ende des 3. Kapitels macht Sacharja die Aussage: „Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.“ Dieses Bild lässt sich als Vorhersage von Jesu Abendmahl mit seinen Jüngern interpretieren.
Auch an anderen Textstellen Sacharjas lassen sich Prophezeiungen zum Neuen Testament erkennen. Dies hat mich am Propheten Sacharja besonders fasziniert. Leider konnte ich nur an den ersten beiden Abenden teil-nehmen. Aber vielleicht habe ich ja mit diesem kurzen Bericht bei einigen Lesern Interesse geweckt, sich mit diesem sehr interessanten Propheten zu beschäftigen. Als Fazit lässt sich feststellen, seine Texte sind recht anspruchsvoll, aber unbedingt lesenswert.
Axel Könnemann