fragte Jörg Romanski am 10. Abend „Gespräche mit der Bibel“ in die Runde.
Das Neue Testament berichtet von mehreren Berufungen, und Jesus sagt dazu kompromisslos: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. So rief Jesus Levi, einen Zolleinnehmer, mit nur drei Worten in die Nachfolge: „Folge mir nach! Und dieser stand auf und folgte ihm nach.“ (Markus 2,14)
Jesus ruft – und die Jünger folgen.
Sie geben alles auf, was ihr bisheriges Leben ausmachte. Eine verbindliche, endgültige Entscheidung! Offenbar sind sie gefesselt von diesem Menschen Jesu, von der großen Gottesnähe, die sie bei ihm spürten. Nachfolge In dieser Radikalität – unfassbar!
Alle an diesem Abend waren sich einig: Das könnte ich nicht! – Wollte es vielleicht nicht einmal? Doch sind wir als Christen als Gemeindeglieder, nicht in die Nachfolge Jesu gerufen?
Vier Fragen wurden an diesem Abend gestellt:
• Wann habe ich mich für die Nachfolge entschieden, bin Christ geworden? War es ein einmaliges Ereignis, oder war und ist es ein stetiger Prozess?
• Wie prüfe ich meinen Weg?
• Was blockiert mich auf diesem Weg?
• Was würde mir helfen, diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen?
Wir blieben an der ersten Frage hängen: Wann, wie habe ich mich für die Nachfolge Jesu entschieden? Es wurde an diesem Abend sehr unterschiedlich geantwortet: Angeregt durch die Frage wurde von Lebensgeschichten und -entwicklungen erzählt.
Hier einige Ausschnitte:
- hineingewachsen durch ein Elternhaus, das christlich geprägt war und christlich prägte, fast selbstverständlich
- durch einen Vater, der als Bauer das selbstgebackene Brot mit einem Kreuz segnete
- durch das christliche Liedgut und die Gemeinschaft der Thomaner
- durch die Katechetin, die die Zwölfjährige aufforderte, eine Kindergruppe der Gemeinde zu übernehmen
- ein unkirchliches Elternhaus – und dann das einschneidende Erleben des Jugendlichen in der Jugendgruppe der Gemeinde
- Vakanz in der Gemeinde mit der Aufforderung an den Jugendlichen: „Dann übernehme Du die Junge Gemeinde“ bis zu: „Du könntest doch Pfarrer werden!“
- die Entscheidung der Jugendlichen in der DDR-Situation: Konfirmation oder Jugendweihe – in der bei der Entscheidung für die Konfirmation mit Nachteilen gedroht wurde. Sie ließ sich konfirmieren!
Die Erzählungen brachten Nachdenken und Nähe. Es war ein Abend, der in seiner Fragestellung weitergeführt werden sollte – beim nächsten Mal – oder bei jedem alleine.
Und wie sind Sie Christ/Christin geworden?
E. P.