Am Samstag, dem 12. September, besuchte ich zusammen mit meiner Frau die Ausstellung des polnischen Künstlers Ryszard Zając, die zur Zeit die Kirche und ihre Umgebung beherrscht.
„Sacrum und Profanum“ steht als Thema über dieser Ausstellung. Ich entschied mich nach dem ersten Rundgang „profan“ und setzte mich in die eindrucksvollste Sitzgelegenheit, die es gab: einen gewaltigen Sessel, aus dem Lindenholzstamm getrieben, der mich entfernt an den Kaiserstuhl Karls des Großen in Aachen erinnert. Er war erstaunlich bequem.
Ich betrachtete die zum Teil mannshohen Holzskulpturen um mich herum. Nun berührte mich das Sacrum, das Heilige dieser Werke, dieser Bilder aus Holz. Ich habe jahrzehntelang große Bäume im Walde gefällt und in unserem Haus in einem schönen Kachelofen in wohltuende Wärme verwandelt, mit fast heiligen Empfindungen. Aber in der Kirche wurde das Holz durch die Hand des Künstlers zu einem geistlichen Erlebnis. Ich habe mich besonders mit dem Holzbild „Himmelfahrt“ beschäftigt.
Meine Eindrücke:
Wie Schlangen umfängt mich Corona
ich will raus
oben bekomme ich Luft
Mein Fazit:
Die Werke des Künstlers
sind zwei- und mehrdeutig
kaum etwas ist so erdverbunden
aber auch so lebenswichtig wie Holz
(siehe Regenwald)
Heiliges mit Holz zu deuten berührt
mitten im Profanen begegnet
uns das Heilige –
wenn wir es denn sehen wollen
Hans-Günter Riechert