Zum Familiengottesdienst am Sonntag nach Ostern hatten wir den Kinder- und Jugendchor aus Rerik an der Ostsee zu Gast, der zusammen mit Stephan Hebolds Finkenchor auftreten wollte. Beide stehen schon länger im Singekontakt. Mit den vielen Angehörigen und Gasteltern war die Kirche voll. Von unserer Gemeinde aber fehlten viele... und verpassten ein mitreißendes Konzert.
Es begann mit einer gesummten Melodie, so rein wie von einem Instrument gespielt. Ab dem ersten Lied fiel, vorn in der ersten Reihe, die Lütte mit der rosa Hose und dem grünen Pulli auf. Textsicher schmetterte sie ihre Töne in das Publikum und wiegte sich dabei im Takt. Diese volle Begeisterung am Singen entwickelte sich zunehmend bei dem gesamten Chor. Mehrere Lieder hatten englischen Text und einen Rhythmus, der Chor und Zuhörer in Bewegung brachte.
Zum Höhepunkt kam es, als der Ostsee-Kantor, Bernhard Barth, ein selbstkomponiertes Stück für den Chor und das jugendliche, kleine Orchester dirigierte. Ohne Ausnahme hingen alle Kinderaugen an seinem Gesicht und den dirigierenden Händen. Jeder Rhythmus wurde aufgenommen. Schoss sein Arm hoch, flogen auch die Hände mit. Er und der Chor waren eins. Die Sänger spürten die Zustimmung, wurden immer selbstbewusster, lauter, als dirigierten sie jetzt ihren Kantor und das mitklatschende Publikum.
Dass Kinder bis zum Konfirmanden-Alter uns Erwachsene bis zum Oma-Alter so mit ihrer Sangesfreude anstecken konnten, war gänzlich unerwartet. Großes Kompliment für die beiden Kantoren!! Unser Stephan Hebold konfrontiert uns ja öfter mal mit scharfen Rhythmen auf der Orgel. In seinem Kollegen von der Ostsee hat er offenbar einen Geistesbruder gefunden.
Zum Schluss zeigten die Spieler der Instrumente in kleinen Soli, was sie können, und drei Solo-Sänger/innen trauten sich gekonnt ans Mikrophon.
Es war eine sehr gelungene Darbietung, vielen Dank dafür. Wir gingen ganz beschwingt nach Hause.