... so klang es am 22. August 2021 fröhlich vom Kinderchor, und alle sangen begeistert mit.
Mitmachen war angesagt an diesem Tag: Die Gemeinde durfte sich das Thema der Abschiedspredigt von Pfarrerin Hergenröther „Vom Anfang im Ende“ spielerisch selber erarbeiten, um zu erfahren, was damit gemeint ist.
Gestartet bei strömendem Regen, ließ sich sogar das Wetter zum Mitmachen anregen, und klarte noch während des Gottesdienstes auf. Hierüber freuten sich besonders die Besucher, die keinen Platz im Trockenen gefunden hatten und den Gottesdienst in Regensachen oder unter Schirmen verfolgten.
Es waren nicht wenige, obwohl am Samstag von unermüdlichen Helfern im unteren Gartenbereich des Pfarrgartens ein Großaufgebot an Zelten (5 Stück) aufgestellt worden war.
Dann folgte der formale Akt mit Segnung und Entpflichtung vom Pfarrdienst durch Pfarrer Dr. Schmidt, bei dem die Gemeinde u.a. auch vom zweiten Vornamen ihrer scheidenden Pfarrerin erfuhr.
Nicht nur von ihm, auch von Vertreterinnen und Vertretern anderer und der eigenen Gemeinde wurde Frau Hergenröther mit Dankes-, Lobes- und Grußworten bedacht.
In Anekdoten wurde ihr bestätigt, dass sie in den 18 Jahren ihres Wirkens als Pfarrerin in Finkenkrug durch kreative Aktionen, kritisches Nachfragen und hartnäckiges Dranbleiben an den ihr wichtigen Themen einiges erreicht und der Gemeinde ein klares Profil gegeben hat.
Nicht zuletzt die trotz Regens zahlreich zu ihrem Abschiedsgottesdienst erschienenen Besucher zeigten, dass es ihr gelungen ist, das Gemeindeleben lebendig zu halten, viele Menschen zum Mitmachen zu aktivieren und doch den Raum für Gegenpole offen zu halten.
Besonders gefreut hat sie sich sicher über die Worte ihres Mentors und Lehrers Dr. Gerhard Begrich, der als Überraschungsgast angereist war und mit seinen Gedanken zum in Hebräisch vorgetragenen Psalm 23 auch einen Bezug zum Thema der Predigt herstellte.
Zur Einstimmung der Gemeinde auf die anstehende Veränderung, wurde eine symbolische Übergabe des Staffelstabes (in Form eines Königs-Zepters aus des Kantors umfangreichen Fundus) an unseren künftigen Gemeindepfarrer Dr. Thorsten Klein zelebriert.
Musikalisch eingerahmt und moderiert wurde die Veranstaltung in gekonnter Weise von Kantor Stephan Hebold. Chöre und Orchester trugen dem Anlass entsprechend auch wehmütige Lieder vor. Alles in allem überwog aber die fröhliche Stimmung, wie sie auch das eingangs zitierte, speziell für diesen Anlass von zwei ehemaligen Kinderchormitgliedern umgedichtete Lied zum Ausdruck brachte.
Auch als Pfarrerin i.R. muss man den Alltag bewältigen, ohne die tröstende Gemeinde zur Hand zu haben. Damit dies gelingt, wurden die erforderlichen Utensilien von Martin Tews zusammengedichtet und Pfarrerin Hergen-röther als Präsentkorb mit „nützlichen“ Erinnerungsstücken übergeben.
Durch die Vorsichtsmaßnahmen zur Corona-Eindämmung war die Ausgabe von Kuchen und Kaffee etwas erschwert, wurde aber von den freiwilligen Helfern geduldig in Kauf genommen, und auch in der Schlange der Wartenden überwog die lebhafte Unterhaltung mit den Mitwartenden, so dass Stephan Hebold Mühe hatte, die Besucher zur Fortsetzung des Programms wieder in den unteren Teil des Gartens zu locken.
Spätestens aber durch das Gelächter und den Applaus für die Bilder aus dem Berufsleben einer Pfarrerin und die untergeschobenen Sprüche und Begebenheiten war die Neugierde wieder geweckt.
Beim Dalli-Klick-Wettbewerb zwischen Gemeinde und Pfarrerin mit Bildfragmenten aus dem Gemeindeleben zeigte sich, wie erinnerungsreich die Pfarrjahre in Finkenkrug sind, und Anne Hergenröther ging als klare Siegerin hervor.
Schneller als gedacht war es vorbei. Ein schönes Fest, ein wenig nachdenklich, aber mit viel Fröhlichkeit, ließ sich durch das anfangs widerspenstige Wetter nicht beeindrucken und bildete einen schönen Abschluss für die drittlängste Amtszeit in unserer Kirchengemeinde. Vielen Dank an die zahlreichen Helferinnen und Helfer und alles Gute für unsere scheidende Pfarrerin.
Frank Schneider