Dank der Beziehung unseres Kantors zu einem Mitglied des „Cape Classic Ensemble 2015“ kam sie zustande: die Sonntagsmatinee am 18. Januar. Die Gruppe stellte vor ihrer Reise nach Südafrika Teile ihres Konzertprogramms in unserer Kirche als „öffentliche Hauptprobe“ vor.

Etwa 70 Zuhörer/innen waren der Einladung gefolgt, sicher nicht nur Klassikfans. Aber was sie in den 75 Minuten erlebten, war beste Kammermusik und hat sie alle angesprochen. Schon das Streichquartett von Mozart, ein Jugendwerk, erfreute uns mit seiner heiteren Stimmung. Bei dem folgenden Duo von Rossini für Violoncello und Kontrabass stellten die beiden Solisten ihr ganzes Können unter Beweis. Wie man auf dem tiefen Bass mit seinem mächtigen Körper so virtuos spielen kann, begeisterte Jung und Alt. Ein Sonderlob übrigens den Kindern, die so aufmerksam dabei waren, und ihren Eltern, die sie zum Mitkommen angeregt haben!

Das dritte Stück, Dvořáks anspruchsvolles Streichquintett Opus 77, verlangte nicht nur den Spielern einiges ab. Einer von ihnen fand es „etwas sperrig“, aber wie die Fünf in den dramatischen Phasen Akzente setzten und die lyrischen Stellen zum Klingen brachten, war schon ein vormittäg­licher Ohrenschmaus. Nicht von ungefähr hat Brahms seinen jüngeren Freund Dvořák um seine Melodienfülle beneidet.  

Mit viel Beifall und einer Kollekte bedankten wir uns für diese gelungene Matinee bei dem Ensemble, dem wir eine gute Reise und viel Erfolg bei seinen Konzerten wünschen.

Claus-Jürgen Wizisla